WAR, what is this good for…absolutely nothing!!!

1970, zur Zeit als die USA mit einem brutalen, terroristischen Angriffskrieg gegen Vietnam und dessen Souveränität dort Mensch und Umwelt in Schutt und Asche legte, landete Edwin Starr mit seinem Song WAR einen weltweiten Hit, der für viele zur Demohymne gegen diesen imperialistischen Wahnsinn wurde. Jahre später adaptierte Bruce Springsteen den Song, und die Thematik ist leider immer noch und immer wieder aktuell. Nach dem wir lange Jahre über Kriege gegen die eigene Bevölkerung auf anderen Kontinenten hinweggeschaut haben, wir uns an den Krieg niedriger Intensität gegen zapatistische Gemeinden in Mexiko gewöhnt haben, uns das Säbelrasseln der VR China gegen Hongkong und Taiwan oder die Interventionen Russlands in Georgien, Tscheschenien und der Ukraine lange weit weg vorkammen, NATO-Einsatz aber auch Völkermord in Ex-Jugoslawien wieder verdrängt sind, müssen wir nun entsetzt aufwachen, denn es tobt ein Krieg in Europa.

Nun kann mensch einwenden, es gibt Befreiungskriege und Verteidiguingskriege, dies ist alles richtig. Es gibt auch Diskussionen, die die Frage aufwerfen, inwieweit Pazifismus in der Vergangenheit kriegerischen Aggressoren und Völkermord erst ermöglicht haben. Mit diesen Zeilen wollen nicht die gesamte Komplexität aufrollen und entsprechend differenzieren. Dies könnten wir in einer längeren Abhandlung vornehmen. Hier geht es einfach um eine Reduktion anlässlich der aktuellen Geschehnisse. Kriege bringen Elend, Tod, Verteibung, Hass. Kriege entstehen aus Machtinteressen, Nationalismus, als Ablenkung von innenpolitischen Problemen, aus Eroberungs- und Kolonialisierungsinteressen. Und Kriege produzieren Nationalismus, Militarismus, Gewalt und viele Opfer – auf allen Seiten. Auf der Strecke bleibt Menschlichkeit und Frieden. Als wären wir nicht vor Despoten und Imperialisten gewarnt: die Interventionen der USA in Panama und Grenada, der zweifache Krieg gegen den Irak, die Auseinandersetzungen zwischen Iran und Irak, Erdogans Militäreinsätze gegen Kurd*innen, der Krieg Assads gegen seine Bevölkerung mit Hilfe der Türkei und Russlands….die Liste ließe sich weiterführen. Wir schauen heute auf Russland bzw. auf den Autokraten und Kriegsverbrecher Putin. Nein, es ist kein Krieg der Menschen Russlands gegen die Menschen der Ukraine. Es ist ein Krieg Putins und seiner poststalinistischen Militär- und Machtelite. Als junger Mensch hatte ich die Ehre mit einer Band aus US-Soldaten den Song WAR zu singen, voller Wut gegen den Vietnamkrieg. Als Jugendarbeiter*innen haben wir 1991 anlässlich des ersten Golfkrieges mit der Offenbacher Jugendzentrums-Band THIRD GENERATION den HipHop-Song STOP IT aufgenommen (seinerzeit dedicated to Felicitas Langer, John Lennon, den Kindern in der Golfregion und der nächsten Generation). Die Platte wurde 1000 mal gekauft. Und 4 Zeilen sind so aktuell wie vor 30 Jahren:

“All the hatred between the people on this whole fucking world, you can’t stop with laserbombs, guns or a sword. So its better talking together a hundred days and more, than fighting one hour in this bloody fucking war”

Ja, gegen Despoten und Autokraten, Kolonialisten und Imperialisten muss man sich wehren. Bislang hatten wir lieber aber lukrative Geschäfte mit solchen Diktatoren und Diktaturen gemacht – welche Opfer dies verlangte war uns gleichgültig. Aber sich gegen solche Autokratien zu wehren darf niemals zu einer Remilitarisierungspolitik werden, die verächtlich auf Friedenspolitik, Deeskalation und Verhandlungen herabschaut. Unterstützen wir daher auch deutlich all jene, die gerade in Belarus und in Russland gegen den Krieg demonstrieren und den zivilen Widerstand der ukrainischen Bevölkerung. It is time to stop that war.

1991er Single STOP IT

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