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Ein Angriff auf die Ausrüstung von Arbeitern im Lager von Coastal GasLink, einer 400-Meilen-Pipeline, die von First Nation-Gruppen abgelehnt wird, sorgt in Kanada für Aufsehen. Der Angriff fand am 17.2.2022 auf dem Gelände der Morice River Forest Service Road von Coastal GasLink in der Nähe von Houston, British Columbia statt.

Die kanadische Polizei hat Aufnahmen von axtschwingenden Angreifern veröffentlicht, die einen “kalkulierten und organisierten” nächtlichen Überfall auf ein abgelegenes Arbeitslager zeigen. Es wird vermutet, dass bis zu 20 Personen letzte Woche das Pipeline-Baucamp von Coastal GasLink an der Marten Forest Service Road in British Columbia überfallen haben. Die ganz in Weiß gekleideten Angreifer schlugen dabei mit Äxten auf Fahrzeuge ein, darunter auch auf ein Fahrzeug, in dem sich ein Wachmann befand. Anschließend entwendete die Gruppe schwere Maschinen und zerstörten damit Gebäude und eine Bohrinsel. Das Unternehmen schätzte die Kosten für den Schaden auf Millionen von Dollar.

Die wenigen Arbeiter im Lager wurden von Sicherheitskräften zu Fahrzeugen und in Sicherheit gebracht. Bei dem Angriff gab es keine Verletzten. Als die Polizei eintraf, fand sie die Zufahrtsstraße durch Bäume, mit Teer bedeckte Baumstümpfe und ein Holzbrett mit Stacheln blockiert. Nach Angaben der Polizei warfen Menschen im Wald Rauchbomben und brennende Stöcke auf sie, als sie sich dem Lager näherten.

Es wurden keine Verdächtigen identifiziert und bislang hat sich auch keine Gruppe zu der Tat bekannt. Der Ort des Angriffs, etwa 37 Meilen südlich von Houston, BC, ist der Standort eines Pipelineprojekts, das in den letzten drei Jahren anhaltende Proteste hervorgerufen hat. Das 6,6 Mrd. C$ teure Pipelineprojekt, das sich über mehr als 400 Meilen erstreckt, wird Erdgas an die Westküste der Provinz transportieren. Ein Drittel der Pipeline verläuft durch das traditionelle Land der Wet’suwet’en First Nation.

Laut CGL wird das Projekt von 20 Bandräten der First Nation und fünf der sechs gewählten Bandräte in der Wet’suwet’en Nation unterstützt. Die Erbhäuptlinge der Wet’suwet’en haben sich jedoch vehement gegen das Projekt ausgesprochen und behaupten, dass die Bandleitung nicht die Befugnis hat, solche Vereinbarungen auszuhandeln.

Der Widerstand indigener Landverteidiger gegen das Projekt hat in den vergangenen Jahren zu Polizeirazzien in den Protestlagern geführt. Die RCMP sagt jedoch, dass es keine erkennbare Verbindungen zu den Demonstrationen gegen die Pipeline gibt. Ob es sich bei der nächtlichen Aktion um eine staatliche Maßnahme gegen Klimakrise und sexistische Mancamps handelt, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

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