European Alliance for the Self Determination of Indigenous People tagt in München. Auch Schreiben zu Leonard Peltier und Rodney Reed verfasst.

Die Europäische Allianz zur Selbstbestimmung indigener Völker/Nationen/Menschen, im Original European Alliance for the Self Determination of Indigenous People, tagt vom 15. – 17.11.2019 in München. Die Allianz ist ein langjähriges europaweites Bündnis von Menschenrechtsgruppen, die sich vor allem unterstützend mit indigenen Belangen befasst. Aktuell soll der Status eines eingetragenen, gemeinnützigen Vereins beantragt werden. Die derzeitigen Mitgliedsorganisationen kommen aus Frankreich, Österreich, Schweiz und Deutschland. Namentlich sind dies Comité de solidarité avec les Indiens des Amériques (CSIA-Nitassinan) – Frankreich, Arbeitskreis Indianer Nordamerikas (AKIN) – Österreich, Incomindios (Internationales Komitee für die Indigenen Amerikas) – Schweiz, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte (AGIM) – Deutschland/München, Verein zur Unterstützung nordamerikanischer Indianer (ASNAI) – Deutschland/Berlin, Menschenrechte 3000 – Deutschland/Freiburg und seit dieser Tagung nun auch Tokata – LPSG RheinMain – Verein zur Unterstützung indianischer Jugend-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & Leonard Peltier Support Group – Deutschland/Seligenstadt und Weißenfels.

Neben den Themenschwerpunkten Vereinssatzung, Berichte aus den Mitgliedsprojekten, Beteiligung am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Thema “Gewalt gegen indigene Frauen und Mädchen”, Pipeline-Projekte (Trans Mountain PL, Costal Gaslink etc.), Klimawandel und Indigene, Uranabbau und ILO 169 (Das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern (Indigenous and Tribal Peoples Convention) ist ein Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) standen auch aktuelle Berichte zu dem indigenen politischen Langzeitgefangenen Leonard Peltier (75 Jahre, seit fast 44 Jahren in Haft) und dem mit der Hinrichtung bedrohten US-Häftling Rodney Reed auf dem Programm. Michael Koch von Tokata-LPSG RheinMain brachte zwei Briefentwürfe ein, die nach gemeinsam vorgenommenen Änderungen durch Helena Nyberg (Incomindios) ins Englische übersetzt wurden und nun durch die European Alliance an wichtige Adressaten beider Fälle versendet werden (Peltier: Federal Bureau of Prisons, Amnesty Int. USA, ILPDC, UN; Reed: Texas Board of Pardons and Paroles, Texas Court of Criminal Appeals, Gov. Greg Abbott – Texas, Innoncent Project, Rodney Reed and family) . In dem Schreiben zu Peltier geht es zentral um Aufhebung des Lockdowns für ihn sowie alle älteren und kranken Gefangenen sowie um Peltiers Verlegung in eine Haftanstalt niedrigerer Sicherheitsstufe und somit verbesserten Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung. Im Falle Reeds geht es nach dem temporären Hinrichtungs-Stopp vor allem um eine Aufnahme neuer Beweismittel, die Durchführung von DNA-Tests an der Tatwaffe sowie die Einsetzung einer Geschworenen-Jury, in der auch People of Color vertreten sind. An Gouverneur Abbott wird weiterhin appelliert, in Texas die Todesstrafe abzuschaffen. Alles in allem also eine hoch aktuelle Tagung, in der sehr intensiv gearbeitet wurde. Wir als neues Mitglied in der Allianz freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Sicherheitsfrage: * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.