Rückblick: Mahnwache in Frankfurt am Main, Infostand in Leipzig und Filmabend in Offenbach für Leonard Peltier
Frankfurt am Main:
Am Vorhabend jenes Tages, an dem sich Peltiers Verhaftung nun zum 39sten Male jährt, fand in Frankfurt am Main wieder die monatliche Mahnwache vor dem US-Generalkonsulat statt. Das von Passantenströmen weit abgelegene, außerhalb der Stadtmitte in der Peripherie liegende Konsulat ist seit Herbst 2014 monatlich Ort von Mahnwachen, die an das Schicksal politischer Gefangener in den USA aber auch von Hinrichtungen bedrohte Gefangenen erinnern.
5 AktivistInnen aus dem Soli-Umkreis Peltier, Abu – Jamal und Cuban Five hielten am Abend des 5. Februar 1 Stunde bei ca. – 5 Grad Celsius (aber gefühlten minus 10 Grad) und eisigem Wind, ihre Banner Richtung Generalkonsulat, das sich bestens polizeilich schützen ließ. Nächste Mahnwache: 5.3.2014, Giessener Str. Frankfurt am Main, 18 – 19 Uhr
Offenbach am Main:
5 Tage später erinnerte ein Filmabend in Offenbach an die Besetzung und anschließende militärische Belagerung Wounded Knees vor 42 Jahren aber auch an das Massaker von 1890 an ca. 300 Lakota durch die 7. US – Kavallerie. Gleichzeitig vermittelte die anschließende Diskussion auch Einblicke in die Hintergründe der Geschichte, in die derzeitigen Lebensbedingungen in der Pine Ridge Reservation (hier liegt Wounded Knee) und in die Geschichte und aktuelle Situation des indigenen Widerstands. Natürlich durfte da auch der Fall Leonard Peltiers nicht fehlen.
Leipzig:
Chapter Ost meldet: (leicht gekürzte und abgewandelte Form, MK)
15 Stunden nach der Frankfurter Mahnwache gab es am Sonnabendvormittag einen Informationsstand zu Leonard Peltier in der Leipziger Innenstadt vor einer Buchhandlung in der Königshaus-Passage. Dem Buchhändler sowie einem eigens 100 km angereisten Ehepaar an dieser Stelle für die Unterstützung vielen Dank. „Man muss sich doch engagieren und etwas tun. Nicht nur Worte zählen, sondern Taten“, sagt die resolute Frau des Ehepaars, die Ende Januar bei einer „No-Megida“-Demo mit 3000 Menschen in Magdeburg auf die Straße gegangen war. „Wir haben jetzt Freiheit und Weltoffenheit, da kann man sich doch nicht abschotten wollen.“ Das sei nicht die Zukunft. Was zähle, sei Völkerverständigung. Und so wie sie sich als junge Frau schon für die Freilassung von Angela Davis eingesetzt habe, der zu Beginn der 1970er Jahre wegen der angeblichen Unterstützung des Terrorismus die Todesstrafe drohte, wolle sie jetzt etwas für Peltier tun. „Für mich ist er unschuldig“, sagt sie und fordert, dass der offensichtliche Justiz-Irrtum endlich revidiert werden müsse……
In Leipzigs City freilich gab es nicht nur aufgeschlossene Menschen, sondern Gleichgültigkeit, die daraus resultieren dürfte, dass der Fall Peltier in den Medien nach 39 Jahren kein Thema mehr ist. Doch neben Schulterzucken zeigten Menschen auch ihre Betroffenheit und griffen zum Informationsmaterial oder zeichneten die Unterschriftenlisten. ….
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