40 Jahre in Haft: Freiheit für Mumia Abu-Jamal! (Link zum Livestream und Stellungnahme der ROTEN HILFE Deutschland e. V.)

anbei eine Stellungnahme der RH zur 40jährigen Haft Mumia Abu-Jamals. Es ist uns als Verein ein Anliegen dies zu verbreiten, denn unsere Wurzeln liegen u.a.in der Mumia-Bewegung der 90er Jahre. Außerdem gabes einen Livestream. Hierzu der folgende Link:

Am 9. Dezember 2021 ist der 40. Haftjahrestag des linken Journalisten
und Black-Panther-Aktivisten Mumia Abu-Jamal. Obwohl der Prozess gegen
ihn offen rechtswidrig verlief, wehren Justiz und Behörden ein
Wiederaufnahmeverfahren bis heute mit allen Mitteln ab.

Seit vier Jahrzehnten sitzt Mumia Abu-Jamal in den USA im Gefängnis,
davon 29 Jahre lang im Todestrakt und nun im so genannten Normalvollzug:
Am Rand eines Schusswechsels war er am 9. Dezember 1981 von einem
Polizisten in Philadelphia lebensgefährlich verletzt und daraufhin
verhaftet worden mit dem Vorwurf, eben diesen Polizisten erschossen zu
haben. Zugleich entbrannte eine bis heute anhaltende Hetzkampagne gegen
den Journalisten, die insbesondere von der rechten Polizeigewerkschaft
FOP angefacht wurde. Mit Hilfe von manipulierten Beweisen, gekauften
Zeug*innen und offensichtlichen Verstößen gegen die Verfahrensabläufe
wurde Mumia Abu-Jamal im Juli 1982 in einem unübersehbar rassistischen
und politisch motivierten Prozess zum Tode verurteilt. Für den
Black-Panther-Aktivisten, der sich keine anwaltliche Vertretung leisten
konnte, gab es kaum eine Möglichkeit zur Verteidigung. Der Richter hatte
intern bereits frühzeitig unter Verwendung rassistischer Schimpfwörter
geäußert, auf alle Fälle die Todesstrafe zu verhängen. Auf diese Weise
wollten die Behörden einen unbequemen Journalisten loswerden, der seit
Jahren den staatlichen Rassismus und die Polizeigewalt gegen People of
Colour anprangerte.

Doch Mumia Abu-Jamal ließ sich weder entmutigen noch mundtot machen:
Seither kämpft er hinter Gittern weiter für seine Freiheit, aber vor
allem gegen das rassistische Justiz- und Gefängnissystem. Als „voice of
the voiceless“ verleiht er den vielen verurteilten People of Colour eine
Stimme in seinen regelmäßigen Radiosendungen, Kolumnen und Büchern. Um
seine Haftbedingungen und vor allem seine publizistischen Möglichkeiten
zu verschlechtern, wurden verschiedene speziell auf seine Person
zugeschnittene Gesetze und Verordnungen erlassen. Zwar konnte die
weltweite Solidaritätsbewegung und seine engagierten Anwält*innen
erreichen, dass die Hinrichtung nach jahrzehntelangem Kampf nun nicht
mehr unmittelbar droht, doch blockiert die Justiz ein
Wiederaufnahmeverfahren mit allen Mitteln. Obwohl Mumia Abu-Jamal
inzwischen schwerkrank ist, verhindern die Behörden seine Freilassung.

„Der Fall Mumia Abu-Jamal ist ein Paradebeispiel für die rassistische
Justiz und den grenzenlosen Verfolgungswillen von staatlichen Behörden,
von einem völlig entfesselten Polizeiapparat und rechten Strukturen“,
erklärte Anja Sommerfeld vom Bundesvorstand der Roten Hilfe e. V. „Seit
vier Jahrzehnten wird der Journalist und Aktivist nun in Haft gehalten –
obwohl die Beweise offensichtlich manipuliert und die Akten
jahrzehntelang unter Verschluss gehalten wurden. Der Staat will hier
einen Justizmord auf Raten begehen. Wir fordern erneut, dass Mumia
Abu-Jamal freigelassen wird – jetzt!“

— S c h a f f t R o t e H i l f e !!! —

Rote Hilfe e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Postfach 3255
37022 Göttingen

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