Mit Peltier-Stand beim ersten deutschen Ostermarsch des Jahres

 

den folgenden Bericht erhieltern wir von den Mitgliedern unserer sehr engagierten Ostgruppe.

Leipzig eröffnet den Reigen, anschließend Demo für ein freies Afrin

Die Leipziger Friedensbewegten können stolz sein. Wer Freitagabend bei Google nachschaute, fand eine Ankündigung des ersten deutschen Ostermarsches in diesem Jahr zuerst bei der Süddeutschen Zeitung und danach erst von der Leipziger Volkszeitung. Dabei ging es um Themen wie Aufrüstung auch mit Atomwaffen, Militarisierung in der EU und Auslandeinsätze der Bundeswehr. Noch vor dem offiziellen Start am Sonnabendvormittag, dem 24. März, erklangen Anti-Kriegs-Songs, die wir vom Dreigestirn der deutschen Liedermacherei – Hannes Wader, Reinhard Mey und Konstantin Wecker – zusammengestellt und auf eine CD gebracht hatten.

Rock-Poet Tino Eisbrenner hatte bereits am Vorabend ein Konzert in Leipzig gegeben und war nun mit einem Akkordeonspieler an der Nikolaikirche der Hauptmatador des Vormittags. Eisbrenner liegt die gute Nachbarschaft mit Russland am Herzen. Nato-Truppen im Baltikum, an der Grenze zum großen Nachbarn, sind für ihn und nicht nur für ihn ein Gräuel. Einer der Redner sprach dann auch von seiner Privatinitiative für die Menschen im Donbass. „10 Euro für den Donbass“ und „Leipzig hilft den Menschen im Donbass“. Er erzählte von täglicher Gewalt und von einem Jungen, der an der Hand seiner Mutter lief. Sie wurde erschossen, er im Gesicht schwer verletzt. Im Dezember hat der Initiator zuletzt ein Kinderheim vor Ort besucht und will demnächst wieder Briefe dorthin mitnehmen. Er habe viele erhalten, sagte er, deren Inhalt er nicht kenne und die er als Überraschung in Donezk abliefern wolle.

Am Ende gab es einen Umzug durch die Stadt mit rund 70 Teilnehmern. Da war eine Demo für Frieden in Afrin mit mehreren hundert Menschen weitaus machtvoller. Rund 500 oder mehr Friedensbewegte trafen sich gegenüber dem Bahnhof und liefen mit Rufen wie „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“ oder „Hoch die internationale Solidarität“ durch die von shoppingbesessenen Leipzigern bevölkerte Innenstadt. Da gab es ungläubiges Staunen und das Gaffen der Schaulustigen, als spiele sich da ein Spektakel mit Außerirdischen ab. Dabei hat der Terroranschlag am Vortag in Frankreich bewiesen, wie nah die Auswirkungen dieser endlos leidvollen Kriege sind. Deutschland kann sich dabei seiner Schuld nicht entziehen, wenn die Türkei Leopard-Panzer einsetzt. Mal sehen wie lange es dauert, bis in Krisenregionen ein „Leopard“ auf den anderen schießt. Elke und Holger Zimmer   

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