Cheyenne-Arapaho und zwei Briten spielen für Flüchtlinge

 

„Engagiertes Weißenfels“ lädt am 2. September ins Kloster St. Claren ein

Ein Zeichen setzten drei internationale Musiker am Mittwoch, dem 2. September, gemeinsam mit der Initiative „Engagiertes Weißenfels“ im Kloster St. Claren der Stadt. Mit einem Konzert hießen sie ab 19.30 Uhr die bereits in Weißenfels angekommenen Flüchtlinge willkommen. Die drei Künstler sind derzeit in Deutschland auf Tournee. Rob van Sante und Alan Reid aus Großbritannien spielen dabei Folk aus Schottland sowie anderen Teilen der Welt auch in Halle und Rudolstadt. Mitch Walking Elk, ein Cheyenne-Arapaho aus den USA  lässt seine Stimme zu indianischen Folk- und Bluesrhythmen unter anderem in Wien und Magdeburg erklingen.

Martin Schmelzer, als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Mitglied im „Engagierten Weißenfels“, begrüßet, dass die Künstler ohne Gage helfen. Er sagte: „So eine Möglichkeit zur Begegnung ist sehr wichtig.“ Schließlich gehörten Gespräche zum Kennenlernen dazu. Auf jeden Fall sind alle Weißenfelser ganz herzlich eingeladen. Die Möglichkeiten zum Reden gab es zwanglos vor dem Konzert, in der Pause, aber auch im Anschluss. Und Schmelzer betonte, dass sich auf solche Weise Vorurteile am besten abbauen ließen. Der Pfarrer zeigte sich ebenfalls angetan davon, wie die Flüchtlinge bisher in Weißenfels aufgenommen worden sind. Und das nicht nur von der Stadt oder verschiedenen Organisationen, sondern vor allem von der Bevölkerung. „Mit diesem Abend können wir ein Zeichen setzen.“ Freuen würde er sich außerdem, wenn sich die Besucher am Ende an einer Spendensammlung beteiligen, damit das „Engagierte Weißenfels“ im Bedarfsfall Flüchtlingen wirksam und schnell vor Ort helfen kann.

Warum die Musiker spontan ihre Teilnahme bekundet haben, erklärt Alan Reid aus Glasgow so: „Wir sollten uns daran erinnern, dass die Flüchtlinge aus dem Chaos kommen, das die westlichen Länder verursacht haben.“ Der 65-Jährige kennt die fadenscheinigen Argumente der Gegner der derzeitigen Flüchtlingspolitik und betont: „Flüchtlinge sind doch Menschen und keine Feinde.“ Der Gründer der namhaften schottischen Battlefield-Band sagt, dass er sich zwar nicht für Parteien engagiere, aber sich schon mehrfach für die Rechte der Menschen eingesetzt habe. Ebenso wie Mitch Walking Elk, der in seinen Liedern den Völkermord an den Indianern anklagt. Ihn hat jüngst ein Fall beschäftigt, bei dem ein junger Indigener in den USA durch Schüsse der Polizei gestorben ist. Und im Vorjahr hat er in München beim Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in München zur Gitarre gesungen.

 

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