TREN MAYA oder der rechte Triumpf linken Populismus
In so manchem Gespräch mir mexikanischen Genoss*innen, so z. B. beim letztjährigen UZ-Pressefest an unserem Stand oder auch bei Tren Maya – Aktionen hier in Frankfurt wurden mir immer wieder die Vorzüge dieses gigantischen Projektes, das in Wirklichkeit ja nur ein Sub-Projekt des viel bedeutsameren Struktur-Um- und Ausbau-Projektes für die Halbinsel Yukatan darstellt, vorgehalten. Es gäbe endlich mehr Arbeitsplätze, blühenden Tourismus, bessere Verkehrsanbindungen, grüne Energie, weniger Armut … und die Indigenen sollten doch dafür dankbar sein. Und überhaupt zeigte sich dabei sehr wenig Verständnis für Kritik an dem amtierenden Linkspopulisten Lopez “Amlo” Obrador. Menschenrechtsfragen und Umweltzerstörung seien halt der Preis für Wohlstand für alle. Indigene seien eine zu vernachlässigende Gruppe. Und die Zapatista oder CNI-Anhänger*innen würden aus ihren Fehlern auch noch lernen. Für die “LINKE” seien sie einfach kein Thema mehr. So oder so ähnlich mehrfach gehört, ähnliches auch in sogenannten “linken” Kommentaren aus Mexiko oder anderen lateinamerikanischen Gegenden gelesen, stellt sich nicht nur ein weiteres mal die Frage, was denn überhaupt noch der Begriff “links” aussagt, denn ein politisch-moralisch-intelektueller Qualitätsbegriff ist dies längst nicht mehr. Menschenrechtsverbrechen, Kriege, Umweltzerstörungen, Folter und Gefangenenlager, Rassismus und Antisemitismus sind schon sehr lange kein Alleinerkennungsmerkmal von faschistischen und kapitalistischen oder religiös-fundamentalistischen Systemen mehr. Und den Populist*innen des rechten Lagers stehen ebenbürtige Vereinfacher*innen populistischer und revanchistischer Propaganda des “linken” Lagers gegenüber – von den neoliberalen Bourgeoisen ganz zu Schweigen.
Nun kann sich ALMO also freuen, die erste Strecke des TREN MAYA-Projektes ist in Betrieb genommen – mit Hilfe von DB-Engineering Consulting. Unsere Solidarität im weiteren Kampf gegen dieses und ähnliche Infrastruktur-Projekte, die vor allem der Herrschaftssicherung von Regierung(en), Staat, Militär, Drogenkartellen etc. dienen, werden wir auch 2024 zeigen und die Kämpfe indigener Aktivist*innen und von Umweltschützer*innen und Menschenrechtler*innen sowie kritischen Journaliost*innen ideell sowie finanziell unterstützen. Hierbei könnt ihr uns mit Spenden weiterhin gerne unterstützen.
Anbei zwei Artikel aus der TAZ vom 19.12.2023. YA BASTA! Der Kampf geht weiter
https://taz.de/Neue-Zugstrecke-in-Mexiko/!5977655/
https://taz.de/Umstrittenener-Tren-Maya-in-Mexiko/!5977698/
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