Online Warrior und Beamer Aktivist*innen

Es kommt mir vor wie ein Deja Vu, die Aktionen zum Schutze Lützeraths als symbolwirksame Aktionen zum Schutze von Klima und Umwelt sowie die nun beginnende Räumung aufgrund einer Operation nur von der Ferne verfolgen zu müssen, statt vor Ort an den Aktionen teilzunehmen, das ist mehr als bitter. Zuletzt ging mir dies so bei den mörderischen Angriffen eines von deutsch-faschistoiden Dumpfbacken beklatschten Nazipöbels auf die Sonnenblumenhäuser in Rostock-Lichtenhagen. Ich versuchte damals eine größere Gruppe auch zu äußerster Konsequenz Entschlossener zusammenzutrommeln, um das zu beenden, was die Polizei vor Ort nicht schaffte oder vielleicht auch nicht schaffen wollte. Mit 200 reflektierten Militanten hätten wir dem Fascho-Spuk definitiv ein Ende gesetzt, aber diese Anzahl fand ich hier in Süddeutschland nicht innerhalb kürzester Zeit. Und so lief ich stundenlang durch die Wälder, verzweifelt, wütend, traurig. Warum konnten wir nicht mehr so mobilisieren wie zur Startbahn West, Wackersdorf, Hamburger Hafenstraße?

Übertragen auf Heute bedeutet dies nicht, dass es ausschließlich eine Frage von Militanz ist, sich der Räumung von Lützerath oder Fechenheimer Wald entgegenzustellen. Es ist vor allem eine Frage eines breiten Bündnisses von so unterschiedlichen Gruppen aus KIRCHE IM DORF LASSEN, ENDE GELÄNDE, ALLE DÖRFER BLEIBEN, WALD STATT ASPHALT, GREENPEACE, LETZTE GENERATION, FRIDAYS FOR FUTURE, EXTINCTION REBELLION, sonstigen Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, Gewerkschaftler*innen, Autonomen und Anarchist*innen etc. Und diese Bündnisse weiten sich aus, bei aller partiell solidarischen Kritik untereinander. Zuammenstehen statt Spalten ist die Devise. Dies machte uns an der Startbahn West und in Wackersdorf stark.

Zurück zu heute morgen. In Lützerath hat die Räumung begonnen. OP-bedingt bleibt mir nur, die Soliarbeit voranzutreiben. Online-Warrior nennen dies unsere indigenen Freund*innen aus den USA. Und dazu benötigt mensch einen PC oder Laptop, ein Handy, einen Beamer, einen zapatistischen Kaffee und etwas subversive Phantasie.


…und voila, unsere kleine, feine Aktion am Seligenstädter Amtsgericht am Abend des 10.1.2023

mehr aktuelle Infos zu Lützerath und Fechenheimer Wald unter

Infos zu Lützerath und Fechenheimer Wald – Tokata-LPSG RheinMain e.V. (leonardpeltier.de)

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