Freiheit für Leonard Peltier: Impressionen von Veranstaltungen aus Düsseldorf und Offenbach.

Am 26. Juli fand in Düsseldorf die monatliche Mahnwache für den indigenen politischen Gefangenen Leonard Peltier statt. Gleichzeitig wurde wieder auf auf das weiterhin aktuelle Thema der vermissten und ermordeten indigenen Mädchen und Frauen hingewiesen. Wie aktuell dieses Thema noch werden könnte, sollte uns klar werden, wenn wir zukünftig unsere deutsche bzw. europäische Energiesicherung verstärkt auf US-amerikanisches oder kanadisches Fracking-Gas bzw. Erdöl aufbauen wollen. Rund um die Fördergebiete und den damit verbundenen Men-Camps (Arbeiterunterkünfte) liegen die hot spots jener Sexualverbrechen, denen vorwiegend indigene Mädchen und Frauen zum Opfer fallen. Die Aktion in Düsseldorf wurde wieder gemeinsam mit der GfbV durchgeführt.

Einen ganz anderen Charakter hatte die Offenbacher Aktion, die an sich lediglich ein Infostand bei einem Konzert war. Da jedoch die Konzertveranstalter auch bei Tokata-LPSG RheinMain engagiert sind und auch in Vergangenheit mit den Musikern der Band Guru Guru in Kontakt waren, konnte bei der Veranstaltungseröffnung mit einem Redebeitrag auf den Zusammenhang zwischen dem Konzert vom 29.7. und Leonard Peltier hingewiesen werden. Kurzversion: es hätte niemals Konzerte des Jugendkulturbüro-Teams des KJK Sandgasse mit prominenten Musiker*innen aus dem In- und Ausland gegeben, hätten die Tokata-LPSG-Gründungsmitglieder nicht 2004 mit dem Aufbau deutsch-indigener Jugendmusikprojekte in verschiedenen Reservaten der USA begonnen. Der Auslöser dieser 13jährigen Angebote (2004-2017) war ein Treffen mit Leonard Peltiers Cousin James “Jim” Robideau im April und Mai 2001 in Deutschland. Am 1.5. kam bei einem gemeinsamen Frühstück die Rede auf die Jugendkulturarbeits-Projekte der Offenbacher und wie froh man doch wäre, solche Musikprojekte auch in Reservaten anbieten zu können. Kurz drauf begann eine Spendensammlung, um Instrumente für Reservate anzuschaffen und dann im Sommer 2004 mit einem gemeinsamen Jugendprojekt in der Pine Ridge Reservation zu starten. Als dies der amerikanische Bluesveteran Louisiana Red zufällig hörte, wollte dieser das Projekt mit einem Konzert im Offenbacher KJK Sandgasse unterstützen. Bands wie Canned Heat, Ten Years After, Crazy World of Arthur Brown, Kraan, Epitaph, Animals, Wishbone Ash, Ton Steine Scherben u.v.a.m. folgten und nun auch Guru Guru. Mani Neumeier, 81jähriger Drummer und Mastermind von Guru Guru widmete daher an diesem Abend den Indigenen, den indigenen politischen Gefangenen und den Menschenrechtsaktivist*innen von Tokata-LPSG den Song PowWow.

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