Berichte vom Tokata-LPSG RheinMain – Aktionswochenende in Frankfurt, Offenbach und Radebeul

20 Teilnehmer bei Mahnwache vor US-Generalkonsulat in Frankfurt am Main, Infostand zu Peltier beim Konzert von Ton Steine Scherben -Musikern in Offenbach

Seit nunmehr fast drei Jahren treffen sich monatlich Vertreter*innen unterschiedlicher Soligruppen in Frankfurt am Main, um vor dem US-Generalkonsulat für die Freiheit politischer Gefangener, gegen Todesstrafe und Folter oder gegen den Bau von Pipeline-Projekten zu protestieren. Unter anderem sind Vertreter*innen des lokalen Mumia-Bündnisses, der Leonard Peltier Support Group oder der Cuban 5 – Unterstützer vor Ort. Am 17.2.2017 erinnerte die Kundgebung vor allem an die abgelehnte Begnadigung Peltiers vom 18.1.2017, Peltiers 41. Jahrestag seiner anhaltenden Inhaftierung am 6.2.2017, an die Verweigerung Mumia Abu-Jamal die zugesagte medizinische Behandlung gegen Hepatitis C zu gewähren und an die bevorstehende Wiederaufnahme der Baumaßnahme an der Keystone XL-und Dakota Access Oil Pipeline. 20 Teilnehmer*innen demonstrierten mit Transparenten, Livemusik und Redebeiträgen und kündigten die Fortsetzung der monatlichen Proteste an.

Einen Abend später heizten Kai Sichtermann und Funky K. Götzner, beides Musiker der deutschen Politrockband TON STEINE SCHERBEN mit ihrem neuen Sänger GYMMICK in Offenbach vor fast ausverkaufter Halle dem Publikum mit neuen und alten Songs politisch ein. Die Songs sind weitestgehend zeitlos und von ungebrochener Aktualität. “Keine Macht für Niemand”, “Macht kaputt was euch kaputt macht”, “Der Traum ist aus”,”Menschenjäger” sind nur einige der Songs, die dem Publikum nicht nur frenetischen Beifall sondern auch so manche emporgeregte Faust zum Revolutionsgruß entlockten. Auch ein Infostand zu Leonard Peltier war aufgebaut und fand rege Beachtung.  Die Musiker der Band und weitere Musiker aus der “Scherben-Family” hatten bereits vorher sich in die Liste “Musiker für Peltier” eingetragen.  Claudia und Michael Koch

Radebeul – Tokata LPSG beim Powwow : Peltier-Banner und Infostand waren nicht zu übersehen

Es war das dritte ostdeutsche Winter-Powwow, bei dem wir den Verein Tokata Leonard-Peltier-Support-Group RheinMain mit einem eigenen Stand präsentieren konnten. Diesmal fand es anlässlich des 175. Geburtstages von Karl May in Radebeul statt. Peltier und die Proteste gegen die Dakota-Access-Pipeline in North Dakota bei einem Tanz-Fest, einem Fest der Lebensfreude also, bei dem Gäste auch aus Schweden, England und weiteren Ländern dabei waren? Ein Österreicher gab uns dann auch zu verstehen, dass er das in seiner Heimat (fast) für undenkbar halte. Doch im Osten? Hier ist das Powwow nicht (ganz) von Politik zu trennen. In der DDR wurden die Indianer-Hobbyisten eher misstrauisch beäugt und die Durchführung des ersten Winter-Powwow im Februar 1990 fiel kurz nach der Wende in die Zeit des politischen Umbruchs. Hartmut Felber, bereits seit 1980 in der Szene bekannt, ließ dann auch die Politik nicht außen vor. Angesichts der US-Flagge beim Einmarsch verwies er während seiner Moderation auf die aktuelle Politik in den USA und relativierte, dass nicht die Mehrheit der Bürger Präsident Trump gewählt habe. Zudem erinnerte er an die indigenen Aktivisten, die seit einem halben Jahr versuchen, den Pipeline-Bau zu stoppen. Es gab dann auch viele Unterstützer, die sich mit einer Unterschrift gegen die „Black Snake“, die schwarze Schlange aussprachen. Es gab wieder zahlreiche Gespräche und wir hatten jede Menge Fernsehpräsenz. Denn das Freiheit-für-Leonard-Peltier-Banner war nicht nur für Besucher und Tänzer gut sichtbar befestigt. Auch in der Sendung „MDR vor Ort“ war es zu sehen, wenn auch nicht lesbar. Eine Erwähnung war es den Fernsehleuten allerdings nicht wert. Das war dann wohl doch zu politisch. Ein Dankeschön für die Einladung auch an Organisatorin Eva Halang. Ende Mai wird es übrigens ein Wiedersehen geben, wenn wir zum vierten Mal in Folge in Radebeul beim Karl-May-Fest am 27. und 28. Mai dabei sein dürfen. Elke und Holger Zimmer

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