Zum Tod des/der Waldschützers/-schützerin Manuel Teran aka Tortuguita

Manuel Teran aka Tortuguita bevorzugte die weibliche Anrede als “sie”. Als Aktivist*in der Waldschutzbewegung um ein Gelände bei Atlanta in Georgia/USA war Tortuguita engagiert in dem Kampf um ein Waldgelände, dass für die Atlanta Police für ein Trainingsterrain gerodet werden soll. Wie Tortuguita am 18.1. 2023 starb wird in unterschiedlichen Quellen unterschiedlich beschrieben. Laut Polizei wurde Tortuguita in Notwehr erschossen, nachdem sie vorab einen Polizisten angeschossen haben soll. Für die Bewegung “Rising Tide North America” war hingegen der Tortuguitas Mord. Wir veröffentlichen hierzu einige Berichte und Statements, u.a. von Rising Tide North America (in einem Dokument in deutsch und englisch, in der englischen Version finden sich weiterführende Links) , dem Lakota Peoples Law Project und The Bitter Southerner. Wir befürworten den konsequenten Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung. Den Einsatz von Waffen sowie andere Formen Menschenleben gefährdender Aktionen lehnen wir ab. Doch wir bleiben gegenüber den ersten Polizeiberichten aus den USA erst einmal misstrauisch. Und keinesfalls ändert dies etwas an der Vorgeschichte, in der die mit Polizeigewalt durchgesetzte Umweltzerstörung ursächlich für die Konflikteskalation war. Diese Polizei- und Staatsgewalt in den USA gegen Umweltaktivist*innen ist nicht neu. Zuletzt konnten wir dies beim Konflikt um den Ausbau der Dakota Access Oil Pipeline (DAPL) sehen. Einhergehend mit dem ökologischen Widertand wurde dieser in vielen Bundesstaaten immer stärker kriminalisiert, auch auf Bundesebene der USA. Zielgruppen der Kriminalisierung sind u.a. Umweltaktivist*innen und Indigene und vor allem indigene Umweltaktivist*innen. Gegen Umweltschützende werden drakonische Strafurteile gefällt, Aktivist*innen als Ökoterroristen diffamiert.

Als Menschenrechts- und Umweltaktivist*innen solidarisieren wir uns mit dem Kampf in Atlanta und fordern die Aufklärung des gewaltsamen Todes von Manuel Teran. Wir werden bei unserer nächsten Mahnwache in Frankfurt am Main auf diesen Fall hinweisen – als Beispiel dafür, wie weit staatliche Gewalt nicht nur die Zerstörung unseres Planeten billigend in Kauf nimmt, sondern auch den Tod von Menschen, die sich gegen den Raubbau an der Natur engagieren. In Trauer, Wut und Zorn.

Little Turtle’s War — DER BITTERE SÜDSTAATLER (bittersoutherner.com)

und das Statement des Lakota Peoples Law Projects:

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