7. Oktober

Kein langer Text. Auf dieser Seite gab es bereits Blogs, die sich mit dem Thema “Barbarei” auseinandersetzten. Heute, am Jahrestag des Massakers an jüdischen Menschen nur eine kurze und stille Erinnerung an all die Menschen, die an diesem Tag auf barbarische Art und Weise ermordet und entführt wurden. Eine Erinnerung an all jene Menschen, die in den Jahren davor und aktuell in den Jahrern danach verwundet, ausgehungert, vertrieben, ausgebombt, ermordet wurden. All diese Menschen, gleich ob Palästinenser*innen oder Israelis, wurden Opfer einer Geschichte der Barbarei. Der 7. Oktober ist sicherlich auch in diesem Kontext zu verstehen. Dies legitimiert allerdings die Folterungen, Entführungen, Vergewaltigungen und Morde durch islamistische Fundamentalisten nicht. Der 7. Oktober ist, ganz im Gegensatz zur verblendeten Wahrnehmung einiger sich selbst wähnender Linken, kein Akt des Widerstands, sondern ein barbarischer Massenmord. Und was seit dem 7. Oktober im Namen israelischer Politik und israelischen Militärs und auch mit Duldung und vielleicht auch Befürwortung durch Teile der israelischen Bevölkerung im Gaza und in den West Banks stattfindet ist ebenfalls barbarischer Massenmord. Dies hat ebenfalls nichts mit Befreiung und Freiheit zu tun. Hinter den verlogenen Argumenten israelischer Politik treten Groß-Israels-Pläne, Kriegs- und Völkerrechtsverbrechen, Genozid und Vertreibung immer deutlicher in den Vordergrund. “There must be some way out of here”, so lautet die erste Zeile des von Jimi Hendrix einst so genial interpretierten Bob Dylan Songs “All Along The Watchtower”.

Und “ja”, diesen Weg gilt es zu suchen, zu finden, zu betreten, weiterzugehen, Hindernisse dabei zu überwinden, die Trauer und Traumata am Wegesrand sich zu vergegenwärtigen, Mitleid und Mitschuld zu empfinden und zu bekunden – gemeinsam. Die Frage nach “Huhn oder Ei” bzw “Huhn und Ei” ist analytisch von Relevanz. Aus dem Teufelskreis von Hass, Barbarei, Unterdrückung, gegenseitiger Dämonisierung, Verdinglichung und Relativierung menschlichen Lebens und Sterbens, Demagogie usw. führt sie nicht. In diesem Sinne gedenken wir allen Opfern, und als Menschenrechtler*innen werden wir auch weiterhin mit Personen und Gruppen* zusammenarbeiten, die den Weg aus der Barbarei gemeinsam antreten wollen.

  • STANDING TOGETHER, ANARCHISTS AGAINST THE WALL, B’TSELEM, ÄRZTE FÜR MENSCHENRECHTE ISRAEL und viele andere, die sich nicht am Leid und Tod anderer erfreuen und dagegen ankämpfen.

https://taz.de/Zwei-Jahre-nach-dem-Hamas-Ueberfall/!6114975

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