when he is coming home: wie geht es mit unserem Verein, Tokata-LPSG RheinMain e. V. weiter?

Wenn Leonard Peltier endlich in der Turtle Mountain Reservation ist, wie geht es dann mit Tokata-LPSG RheinMain e. V. weiter? Diese Frage stellen sich sicherlich einige unserer bisherigen Unterstützer*innen, Mitglieder, Spende*innen und Partnerprojekte im In- und Ausland.

Die Kurz-Antwort vorab: es geht weiter. Doch vielleicht etwas entschleunigter und stressbefreiter. Vor allem die vergangenen 6 Jahre und ganz besonders die letzten 4 Jahre bedeuteten für uns ein unwahrscheinliches Powerplay. Manche Tage betrug unser ehrenamtliches Engagement allein hier in der Zentrale über 8 Stunden, manchmal auch mehr. Wir hatten Leonards Wunsch, hier nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa die Solidaritätsarbeit auszubauen und stärker zu vernetzen zu einem der Hauptziele der Vereinsarbeit gemacht, zumindest bezogen auf die Peltier-Support-Arbeit. Dabei waren wir selbstverständlich mit den unterschiedlichsten Akteuren in den USA in engen Kontakt und stimmten dort unser Vorgehen ab. Dennoch blieben wir weitestgehend strategisch autonom, da wir eine eigene Vorstellung von Professionalität, strategischer Diversität, Kooperation und Transparenz hatten (und haben). Diese Vorstellungen waren für uns auch handlungsleitend bei der europäischen Zusammenarbeit. Gleichzeitig integrierten wir die Support-Arbeit für Leonard Peltier in andere Diskurse: Menschenrechte, Umwelt, indigene Belange in den USA/den Amerikas/global.

Nach Leonard Peltiers Entlassung in den Hausarrest werden wir weiterhin seinen Weg unterstützend begleiten. In diesem Zusammenhang danken wir für die zahlreichen Spenden der letzten Tage. Um das Geld zielgenau einsetzen zu können, planen wir dies im Sommer Leonard persönlich zu übergeben, es sei denn, er gibt uns zuvor ein anderes Signal. Und natürlich halten wir euch betreffend Leonard auf dem Laufenden.

Weiter geht natürlich auch unser Engagement für die Themen, für die wir ja auch noch stehen als “Verein zur Unterstützung indigener Sozial-, Umwelt-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte”. Wir werden also weiterhin Lese- und Vortragsreisen und Vorträge veranstalten, Zeitungsartikel schreiben, Konzerte mit indigenen Musiker*innen durchführen, uns in den unterschiedlichsten Formen indigener Kämpfe in ganz Amerika engagieren (Schutz der Regenwälder, Zapatisten, Mapuche, Pipeline- Proteste und andere Bereiche des Extraktivismus, Buffalo Field Campaign, Kinder- und Jugendprojekte in Reservationen…), weiterhin gegen Todesstrafe und Folter angehen, uns für die Freiheit Mumia Abu-Jamals und anderer politischer Gefangener aus fortschrittlichen Bewegungen einsetzen, Mahnwachen und Kundgebungen organisieren, Öffentlichkeitsarbeit fortführen, auf die Zusammenhänge von Menschenrechten und Umweltschutz sowie sozialen Fragen hinweisen, uns solidarisch mit den Kämpfen gegen die verstärkte rassistisch-kolonialistisch-imperialistische Politik unter Trump/Musk und Konsorten zeigen und und und….

Das bedeutet, auch in Zukunft benötigen wir eure Unterstützung durch Engagement, Interesse, Spenden und aufmunternde Worte. Auch in Zukunft arbeiten wir ehrenamtlich und ohne Aufwandentschädigungen. Aber wir sind auch froh nach 25 Jahren nun etwas ruhiger und weniger arbeiten zu können. Und wir sind froh, dass Leonard Peltier hoffentlich schnell und sicher die Hölle von Coleman 1 verlässt.

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