Burn. Ferguson, burn!

Die Mutter des durch Polizeikugeln getöteten oder vielleicht auch ermordeten 18jährigen Michael Brown, Lesley Mc Spadden rief trotz aller Enttäuschung zur Besonnenheit auf, nach dem die Grand Jury  beschloss, dass gegen den polizeilichen Todesschützen Darren Wilson keinerlei Verfahren eröffnet wird – eine große Geste der Vernunft über Schmerz, Wut und Enttäuschung. Doch was nach Verkündung des Grand Jury Beschlusses in Ferguson und vielen anderen Städten der USA dann geschah, war erwartbar und Polizei und Nationalgarde standen entsprechend aus- und aufgerüstet bereit.

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Sicherlich, Plünderungen und das Abbrennen kleiner Läden oder privater PKWs mögen keine adäquaten Reaktionen bzw. Zielobjekte der sich entladenden Wut sein. Doch die riots in Ferguson sind dennoch auch (politischer) Ausdruck der ewigen Erfahrung gerade farbiger Unterschichtsamerikaner mit der rassistischen Polizeigewalt und deren ebenso rassistischen juristischen Legitimation. Somit ist gegen gezielten Protest, gleich ob friedlich oder militant, nichts einzuwenden. Gegen rassistische Polizeigewalt helfen eben nicht nur ein empörter Aufschrei und Protest, sondern auch Selbstverteidigung und Gegenangriff einerseits und vielfältige politische Reaktionen auf anderer Ebene andererseits. Michael Ferguson wurde durch zahlreiche Schüsse niedergestreckt und sein Leichnam lag über 4 Std. unbedeckt auf der Straße – eine menschenunwürdige Zurschaustellung polizeilicher Killermentalität. Und dies ist kein Einzelfall. Jedes Jahr sterben ca. 400 Menschen in den USA durch Polizeikugeln, meist Farbige. Jedes Jahr werden mehrere zehntausende Beschwerden gegen exzessive Polizeigewalt juristisch abgewehrt und abgewertet. So wurde erst am 20.11.2014 in New York der 28jährige Akai Gurley in einem Treppenhaus erschossen. Am  22.11.2014 erschossen zwei Polizisten den 12jährigen Tamir Rice in Cleveland/Ohio. Der Junge saß mit einer Spielzeugpistole auf einer Schaukel. Ein Passant hielt die Waffe für echt und alarmierte die Polizei. Diese schoss dem 12jährigen in den Bauch. Im Sommer erschoss die Polizei einen jungen Mann im Walmart, der ein Spielzeuggewehr in ein Regal zurücklegen wollte. Ebenfalls im Sommer erwürgten Polizisten in Staten Island den Zigarettenverkäufer Eric Garner. Ebenfalls im Sommer wurde ein indianischer Mann in der Pine Ridge Reservation von einer Polizistin 17mal geteasert. Die Brennpunkt – Sendung am ARD vom 25.11.2014 zeigte eine lange Kette tödlicher polizeilicher Übergriffe gegen Afroamerikaner. Statistisch gesehen stirbt alle 2 Tage ein Afroamerikaner durch Polizeigewalt. Politisch gesehen sind die Unruhen in Cleveland, Ferguson und anderen US – Städten die längst fällige Antwort auf den anhaltenden Alltags – Rassimus in den USA sowie einen rassistischen und mörderischen Polizei- und Justizapparat.

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